Thailands Könige

Könige von Thailand

Rama IX.

König Bhumibol Adulyadej wurde am 5. Dezember 1927 in Cambridge/Massachusetts geboren. Gestorben am 13. Oktober 2016 in Bankok im Alter von 88 Jahren. Er regierte 70 Jahre und 4 Monate. Den Namen „Bhumibol Adulyadej“ gab ihm König Prajadhipok (Rama VII), was „stärke für das Land: unvergleichliche Kraft“ bedeutet.


Als Bhumibol Adulyadej geboren wurde, studierte sein Vater in den USA Medizin. Im Alter von fünf Jahren wurde Bhumibol Adulyadej in die Mater Dei Schule in Bangkok eingetreten. Im Jahr 1933 nahm seine Mutter die Familie mit nach Lausanne/Schweiz, wo er Französisch, Deutsch und Englisch an der Miremont Schule studierte. Später studierte er Naturwissenschaft in der Lausanne Universität. Bald sprach er fließend die drei europäischen Sprachen und sein Talent galt dem Ingenieurwesen und der Musik. Am 19. Juli 1949 heiratete er in Lausanne Rajawongse Sirikit Kitiyakara. Am 5. Mai 1950 wurde er in der Baisal Daksin Thronhalle im Großen Palast zu König gekrönt.



„We shall reign with righteousness

for the benefit and happiness

of the Siamese people“

König Bhumibol Adulyadej am Tag seiner Krönung am 5. Mai 1950



Mit dem Ende des Trauerjahres nimmt Thailand in einer fünf Tage dauernden Zeremonie Abschied von seinem König. Das Königliche Krematorium, nördlich vom Großen Palast symbolisiert den mythischen Berg Meru, der für die Buddhisten im Mittelpunkt des Universums steht. In aller Stille und in kleinem Kreis wird König Bhumibol hier auf dem Sanam Luang Gelände der Tradition folgend eingeäschert.


Im alten Glauben hat der König göttlichen Status. Das Konzept der Trai Bhum, oder Buddhismus Kosmologie, stellt das Universum und die Existenz von Himmel und Hölle dar. Die Vorstellung des Universums umfasst das Zentrum, den Mount Meru, umgeben von Mount Sattaboripan, das Meer und vier Kontinente, in denen die Menschen leben. Der höchste Ort dient als Himmel, wo Gottheiten verweilen. Man glaubt, dass es der König Narayana ist, der um des Friedens willen auf die Erde kommt. Wenn er stirbt, kehrt er zum Berg Meru zurück, dem Mittelpunkt des Universums. Die königliche Einäscherung wird traditionell um diesen Glauben geformt. Der Scheiterhaufen ist aus Gold, um ihn gruppieren sich 4 Pavillons der Mönche und 4 Aufbewahrungshallen.


Die Struktur des königlichen Krematoriums ist speziell für die Bestattungsrituale eines Königs entworfen, welche auf die alten königlichen Traditionen zurückgehen. Das 53 Meter hohe Gebäude steht auf einem dreistufigen, quadratischen Sockel mit je einer Treppe an den vier Seiten und einer Breite von 60 Metern. Das königliche Krematorium besteht aus neun Bauten, die im Stil von einem Busabok (ein kleiner, zeremonieller, offenseitiger Pavillon für den König) entworfen wurden, einem aufwendigen Pavillon-Thron, der sich vom Sockel in ein reich verziertes Stufendach mit einem Turmkranzkranz verjüngt. Von den neun Busabok, dem wichtigsten Busabok auf der obersten Ebene des königlichen Krematoriums, hat das Busabok ein siebenstöckiges Dach mit einem Spitzdach, in dem Phra Chittakathan, der Katafalk zur Aufnahme der königlichen Urne aus Sandelholz, untergebracht ist. Jede der vier Ecken auf der obersten Etage des königlichen Krematoriums ist auch mit einem kleineren Pavillon namens Sang, einem Mönchspavillon mit fünfstöckigem Dach, ausgestattet, in dem die Mönche sitzen und beten können. Die übrigen vier Busabok befinden sich an jeder der vier Ecken der zweiten Stufe des Krematoriums, so dass die Anzahl der Pavillons insgesamt neun beträgt.


Zeitplan für die königliche Zeremonie des verstorbenen Königs Bhumibol Adulyadej vom 25. bis 29. Oktober 2017


Donnerstag 26.10.2017, ab 07:00 Uhr

Tag der Königlichen Feuerbestattung

Würdigung der königlichen Verdienste vor der Einäscherungszeremonie in der Dusit Maha Prasat Thronhalle im Großen Palast. 


Die Prozession begann vor dem Dheva Bhirom Tor am Königlichen Palast und verlief etwa 800 m bis zum Wat Phra Chetuphon (Wat Pho). Von dort ging die zweite Prozession zum Sanam Luang und dem Königlichen Krematorium. Die dritte Prozession mit der Überführung der Königlichen Urne führte um das Krematorium, bevor sie hinauf ins Königliche Krematorium getragen wurde.


Freitag 27.10.2017, ab 08:00 Uhr

Überführung der Königsreliquien und der Königlichen Asche in den Königspalast und den Tempel des Emerald Buddha.


Die vierte Prozession begann am Sanam Luang und ging durch das Vises Jayasri Tor zum Königlichen Palast.


Sonntag 28.10.2017, ab 10:30 Uhr

Verehrung der Königlichen Reliquien im Himmlichen Wohnort der Thronhalle.


Fünfte Prozession mit Überführung der Königlichen Reliquien in die Chakri Maha Prasad Thronhalle.


Sonntag 29.10.2017, ab 17:30 Uhr

Verehrung der Königlichen Asche in zwei Tempeln.


Mit der sechsten Prozession wurde die Königliche Asche vom Phra Sri Rattana Chedi im Königlichen Wagen zum Tempel des Emerald Buddha gebracht – zur Verehrung im Wat Rajabopidh und Wat Bovoranives.


Thailands Königin Sirikit zum 90. Geburtstag

Der neue König Maha Vajiralongkorn Rama X.

Thailands Könige

Am 4. Mai 2019 (offizielle Krönung) fand zunächst ein zeremonielles Baderitual zur Reinigung im Königspalast statt. Am Nachmittag wurde der König offiziell als Förderer des Buddhismus ausgerufen. 234 Soldaten haben den König in einer Prozession vom Amarin-Winitchai-Thronsaal zum Tempel des Smaragd-Buddhas (im Königspalas) begleitet. Danach folgte eine Zeremonie im Königspalast, in der der König seinen Vorgängern huldigte.


Am 5. Mai 2019 fand rund um den Palast eine sieben Kilometer lange königliche Prozession statt, um den Segen und die guten Wünsche von Mitgliedern der Öffentlichkeit zu erhalten. Über 1.300 Soldaten haben daran teilnehmen. Die Parade wurde von einer Blaskapelle geleitet, die auch sechs vom verstorbenen König Bhumibol komponierte Lieder spielte. Die Parade war für drei Stunden angesetzt, als Gäste kamen Regierungs- und Staatschefs sowie Mitglieder anderer Königshäuser.


Königskrönung in Thailand

Am 6. Mai 2019 fand im Großen Palast eine Audienz für Bürger und ausländische Diplomaten statt. Außerdem erschien der König zuvor auf dem Balkon des Thronsaales des Grand Palace. Der Tag war für das thailändsche Volk ein Feiertag.

Birthday King Rama X. Thailand

Kostenlose Shuttle-Busse zu den Feierlichkeiten waren am Victory Monument und im Nationalstadion verfügbar.


Die Marine-Abteilung bot kostenlose Bootsfahrten vom 4. bis 6. Mai von 6:00 bis 22:00 Uhr an. Dazu gehörten vier Fahrten mit dem Chao Phraya Express von Nonthaburi zum Pinklao Pier, vier von Sathorn zum Memorial Bridge Pier sowie kostenlose Fähren von und nach Thonburi. An sechs Standorten wurden mobile Küchen installiert, an denen kostenlose Speisen serviert wurden, darunter am Lan Khon Muang Plaza gegenüber dem Rathaus und dem Museum Siam in der Nähe des Grand Palace. 


König Rama X.

Rama I.

*20.03.1737 in Ayutthaya mit dem Namen Thong Duang, †07.09.1809 in Bangkok. Krönung am 10.6.1782, erster Monarch der Chakri-Dynastie. Gilt auch als Gründer von Bangkok als neue Hauptstadt des vereinten Königreichs. In den Wirren nach der Zerstörung Ayutthayas durch die Burmesen im Jahr 1767 stieg Thong Duang als fähiger Militärführer und Berater von König Taksin auf. Er spielte eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung der siamesischen Macht und der Vertreibung der Burmesen. Daher wurde er zum General (Chao Phraya Chakri) ernannt. Nach einer Palastrevolte im Königshaus, die zur Absetzung und zum Tod von König Taksin führte, bestieg General Chao Phraya Chakri am 6. April 1782 den Thron und nahm den Königsnamen Rama I. an. Dies markierte den Beginn der Chakri-Dynastie. Eine seiner ersten und wichtigsten Amtshandlungen war die Verlegung der Hauptstadt von Thonburi auf die östliche Seite des Flusses Chao Phraya, wo er Bangkok gründete und den Bau des Großen Palastes und des Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddhas) anordnete.


Rama II.

(*26.02.1768 in Ratchaburi, †21.07.1824 in Bangkok) Sein weltlicher Name Phra Phutthaloetla. Die Krönung erfolgte am 07.09.1809. Unter seiner Herrschaft zwischen 1809 und 1824 erlebte die thailändische Kultur einen bedeutenden Aufschwung. Rama II. gilt als einer der großen Dichterkönige seines Landes. Auch er selbst war Dichter und Dramatiker. Er unterstützte andere hochangesehene Dichter wie Sunthorn Phu, einem der größten Poeten Thailands. Sein ältester Sohn, Prinz Chetsadabodin, wurde nach dem Tod von Rama II. als dessen Nachfolger zum König Nang Klao (später Rama III.) gekrönt.


Rama III.

(*31.03.1788, †02.04.1851 in Bangkok) Krönung am 21.07.1824, weltlicher Name Maha Chetsadabodin, ältester Sohn von Rama II. Er war von 1824 bis 1851 König von Siam. Als König widersetzte er sich den kolonialen Bestrebungen der europäischen Mächte durch eine Strategie, die als „Schaukeldiplomatie“ bekannt wurde. Seine Politik erwies sich als äußerst effektiv, um die Vereinnahmung Siams durch die Großmächte zu verhindern, wodurch das Land der einzige Staat in der Region blieb, der nicht kolonisiert wurde. 1826 wurde der Burney-Vertrag mit den Briten geschlossen, der diesen beschränkte Handelsfreiheit gewährte. 1833 folgten die ersten Handelsverträge mit den Amerikanern.


Um die Wirtschaft des Landes weiter anzukurbeln, ließ er in Bangkok Wasserstraßen ausheben - sie sind noch heute wichtige Transportwege der Stadt. König Rama III. gründete mit Wat Pho die erste Universität des Landes in Bangkok. Er hinterließ seinem Nachfolger Mongkut (Rama IV.), einem Halbbruder, ein wirtschaftlich gesundes Land.


Rama IV.

(*18.10.1804 in Bangkok, †18.10.1868 an Malaria in Bangkok) Krönung am 06.04.1851, Halbbruder von Rama III., auch König Mongkut. (vollständiger Name: Somdet Phra Chao Yu Hua Mongkut). Nach dem Tod seines Halbbruders Rama III. im Jahr 1851 bestieg der 47-jährige Prinz Mongkut am 15. Mai 1851 den Thron als Rama IV. Zuvor  verbrachte er 26 Jahre als Wandermönch und Abt eines Klosters. Während dieser Zeit kam er in Kontakt mit westlichen Sprachen und Wissenschaften. 


Er modernisierte das Land, um einer Kolonialisierung zu entgehen. Er unterzeichnete wichtige Handelsverträge mit westlichen Mächten  und förderte den Austausch mit Europa und den USA. König Mongkut führte 1855 die erste offizielle Flagge Siams ein, die einen weißen Elefanten auf rotem Grund zeigte, da die bisherige rote Flagge für internationale Beziehungen zu wenig individuellen Charakter besaß. Im selben Jahr schloss er einen Handelsvertrag mit der britischen Gesandtschaft unter Sir John Bowring. 1858 gilt als das Jahr der ersten offiziellen deutsch-thailändischen Beziehungen. Die deutschen Hansestädte Hamburg, Lübeck und Bremen schlossen einen Handelsvertrag mit Siam ab. Er erlaubte dem preußischen Gesandten Graf Friedrich zu Eulenburg, das Land zu bereisen und einen viel beachteten Bericht zu verfassen. Eulenburg wurde 1861 der erste Botschafter des deutschen Staates und vereinbarte 1862 einen Freundschaftsvertrag mit Siam. Unter Rama IV. war es den Bürgern erlaubt, den König ungestraft anzuschauen, was eine bedeutende soziale Veränderung darstellte. König Mongkut starb an Malaria, die er sich wahrscheinlich bei der Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis zugezogen hatte.


Rama V.

Rama V. (20.09.1853 in Bangkok, †23.10.1910 in Bangkok) Krönung am 11.11.1868 und am 16.11.1873 nachdem er volljährig geworden war. Auch genannt König Chulalongkorn. Zwischen 1897 und 1907 reiste König Rama V. mehrmals nach Europa. Es war ungewöhnlich, dass ein König zur damaligen Zeit außerhalb seines Landes reiste. Im Jahre 1897 begann der König einem neunmonatigen Besuch von mehreren europäischen Ländern. Unter anderem führte seine Reise nach England, Frankreich, Dänemark, Deutschland, Schweden, Belgien, Italien, Österreich, Ungarn, Spanien, Holland, Monaco, Portugal, Russland und die Schweiz. In Deutschland traf er Staatsoberhäupter wie Fürst Bismarck und Kaiser Wilhelm II. Zehn Jahre später - im Jahr 1907 - besuchte er Europa ein zweites Mal. Dabei feierte er während eines Kuraufenthalts in Bad Homburg vor der Höhe am 20. September 1907 seinen 54. Geburtstag. Rama V. litt unter einer Herzerkrankung und einem Nierenleiden. Er wohnte in der Villa Fürstenruhe (vom 23. August bis zum 22. September 1907), die zum Grand Hotel an der Louisenstraße gehörte. Er führte Tagebuch und schickte insgeamt 43 Briefe an seine Tochter, Prinzessin Nipanopadol über seine Eindrücke und Erlebnisse. Der von ihm zum Dank gestiftete Siam Tempel im Bad Homburger Kurpark wurde am 22. Mai 1914 feierlich eingeweiht. Der Tempel war in Bangkok hergestellt worden und in Einzelteilen per Schiff nach Deutschland transportiert worden. Bad Homburg war zu dieser Zeit ein renommiertes und sehr beliebtes europäisches Kurbad, das für seine Heilquellen und die frische Luft des Taunus bekannt war. Viele europäische Monarchen und Adlige suchten dort Linderung für ihre Beschwerden. Der Aufenthalt von König Rama V. war für Bad Homburg von großer Bedeutung und legte den Grundstein für eine bis heute andauernde besondere Beziehung zwischen Thailand und der Stadt.

Siamesischer Tempel Bad Homburg

Rama VI.

(*01.01.1880 in Bangkok, †25.11.1925 in Bangkok) Krönung am 11.11.1911. Er war der Sohn von König Chulalongkorn (Rama V.). Er hatte eine umfassende westliche Ausbildung, die er ab 1893 in England erhielt. Dort besuchte er das Royal Military College in Sandhurst und studierte später Rechtswissenschaften und Geschichte am Christ Church College der Oxford University. Nach dem Tod seines Vaters, König Chulalongkorn, im Jahr 1910 bestieg Vajiravudh den Thron. Unter ihm wurde die Chulalongkorn-Universität (1917), die erste Universität in Siam, gegründet. Rama VI. heiratete spät während seiner Regierungszeit und hatte nur eine Tochter, Prinzessin Bejaratana Rajasuda, die nur wenige Stunden vor seinem Tod geboren wurde. Dies führte dazu, dass die Thronfolge an seinen jüngeren Bruder Prajadhipok (Rama VII.) überging.


Rama VII.

(08.11.1893 in Bangkok, †30.05.1941 in Virginia Water, Surrey, England) Die Krönung war am 25.02.1926. Da er so viele ältere Brüder hatte, (76!) schien es unwahrscheinlich, dass er jemals König werden würde. Er erhielt wie viele seiner Brüder eine westliche Ausbildung, besuchte das Eton College und die Royal Military Academy Woolwich in England. Er diente auch als Offizier in der britischen Royal Horse Artillery. Nach seiner Rückkehr nach Siam diente er im Militär und wurde Mönch, was in der thailändischen Tradition üblich war. Im Jahr 1918 heiratete seine Cousine, Prinzessin Rambhai Barni Svastivatana, das Paar blieb kinderlos. Am 2. März 1935 erklärte er von England aus seine Abdankung. Am 24. Juni 1932 hatte eine Gruppe von Militärs und Zivilisten, bekannt als die "Volkspartei" (Khana Ratsadon), einen unblutigen Putsch durchgeführt. Sie forderten die Einführung einer Verfassung und die Umwandlung der absoluten Monarchie in eine konstitutionelle. Der König, der ein Blutvergießen vermeiden wollte und selbst die Einführung einer Verfassung erwogen hatte, willigte ein, die Forderungen der Putschisten zu akzeptieren. Er wurde somit der erste konstitutionelle Monarch Siams. Es kam jedoch zu zunehmenden Spannungen und Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und der neuen Regierung, insbesondere in Bezug auf die königlichen Befugnisse. Seine Abdankung begründete er damit, dass er nicht länger die Macht ausüben könne, ohne das Land zu spalten und dass er nicht bereit sei, die neue Verfassung als "Marionette" zu regieren.


Rama VIII.

(20.09.1925 in Heidelberg, Deutschland, als Ananda Mahidol, †09.06.1946 in Bangkok) König von Thailand im Alter von 9 Jahren ab 02.03.1935 ohne Krönungszeremonie. Nach der Abdankung seines Onkels, Rama VII., im März 1935 wurde Ananda Mahidol zum König proklamiert. Dies war unerwartet, da er zu diesem Zeitpunkt erst neun Jahre alt war und noch in der Schweiz lebte. Aufgrund seiner Minderjährigkeit wurde ein Regentschaftsrat eingesetzt, der in seinem Namen regierte. Doch die meiste Zeit seiner Regentschaft verbrachte Rama V III. in der Schweiz, um seine Ausbildung fortzusetzen. Er besuchte Thailand nur einmal kurz in den Jahren 1938-1939, was von der Bevölkerung mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. Während dieses Besuchs nahm er an öffentlichen Zeremonien teil und machte sich mit seinem Heimatland vertraut. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte er im Dezember 1945 dauerhaft nach Thailand zurück. Am 9. Juni 1946 (wenige Tage bevor er auf Einladung des damaligen Präsidenten der USA, Truman, eine Reise nach den Vereinigten Staaten antreten sollte) wurde König Ananda Mahidol gegen 09:20 Uhr tot in seinem Bett in der Boromphiman-Thronhalle des Großen Palastes in Bangkok aufgefunden, mit einer einzigen Schusswunde (angebll. 45er Colt Automatik) am Kopf. Die Umstände seines Todes bleiben eines der größten Rätsel der thailändischen Geschichte. Die offizielle Erklärung lautete, dass er durch einen versehentlichen, selbst zugefügten Schuss starb. Es kursieren jedoch viele Theorien, darunter Attentat oder Suizid. Später wurden drei königliche Pagen wegen Mordes an ihm hingerichtet, obwohl ihre Schuld bis heute Gegenstand erheblicher historischer Debatten und Kontroversen ist. Auch sein Bruder, König Bhumibol Adulyadej, äußerte später Zweifel an deren Schuld.


Eine Untersuchungskommission im Oktober 1946 kam zu dem Schluss, dass der Tod „nicht zufällig gewesen sein konnte“. Die medizinischen Gutachter stuften den Fall nun als Mord ein. Ein Expertengremium, dem der prominente thailändische Arzt Chook Chotikashien und der amerikanische Arzt Edwin Charles Cort angehörten, exhumierte Anandas Leiche und nutzte Röntgenaufnahmen, um den Verlauf des Projektils zu bestimmen. Untersuchungen deuteten darauf hin, dass die Colt-Pistole nicht abgefeuert worden war. Keith Simpson, ein renommierter Pathologe des britischen Innenministeriums und Gründungsleiter der Abteilung für Rechtsmedizin am Guy's Hospital in London, stellte fest, dass die Pistole an der linken Hand des Königs gefunden wurde, obwohl dieser Rechtshänder war. Die Flugbahn des Projektils war nicht nach innen zur Kopfmitte gerichtet, und die Wunde, die sich über dem linken Auge befand, war für einen Suizid "untypisch". Auch versehentliches Auslösen wurde ausgeschlossen. Es wurde keine Patronenhülse gefunden und die Wunde schien zu klein für das Kaliber der Waffe. Demnach müsste das Projektil aus einer anderen Waffe stammen.


Sein Tod war ein entscheidender Wendepunkt in der thailändischen Geschichte. Er führte zu Anschuldigungen gegen den Premierminister Pridi Banomyong, dessen demokratische Regierung 1947 durch einen Militärputsch gestürzt wurde. Am 8. November 1947 kam es zu einem Staatsstreich. Dies markierte das Ende von Pridis politischem Erbe und der 1932 etablierten demokratischen Regierung. Die Kontroverse trug zur Schwächung der zivilen Verfassungsregierung bei und beschleunigte die Rückkehr der Militärregierung in Thailand. Der junge Prinz Bhumibol wurde auf den Thron gedrängt und wurde zum am längsten regierenden Monarchen. 


Zeitungsartikel: The Nome nugget (Alaska), June 10, 1946

König Rama VIII.

Obwohl ein Kronprinz bereits als König gilt, sobald sein Vater stirbt, ist die Krönungszeremonie der offizielle Akt, der ihm alle vollen Würden und Vollmachten eines thailändischen Monarchen verleiht. Die Vorbereitungen für die Krönung sind außerordentlich umfangreich. Dazu gehört unter anderem das Sammeln und die Weihung von Wasser aus Flüssen und Seen im ganzen Land, das für rituelle Reinigungszeremonien verwendet wird. Die Krönungszeremonie selbst besteht aus einer Reihe von Riten, die traditionell im Großen Palast in Bangkok stattfinden. Ein zentraler Akt ist die rituelle Reinigung, bei der der künftige Monarch mit dem gesegneten Wasser aus ganz Thailand übergossen wird, um seinen Körper zu reinigen und ihn auf seine Rolle vorzubereiten. Ein Höhepunkt der Zeremonie ist die Übergabe der königlichen Insignien, zu denen die Große Krone des Sieges gehört. Diese Krone ist über 66 cm hoch, wiegt über 7 kg und ist mit Gold und Diamanten, darunter ein großer Diamant an der Spitze, verziert. Der König setzt sich die Krone in der Regel selbst auf, was symbolisiert, dass er seine Macht und Autorität selbst in Besitz nimmt. Es finden öffentliche Paraden und Prozessionen statt, bei denen der neu gekrönte König die Möglichkeit hat, sich seinem Volk zu zeigen und ihm Ehre erwiesen wird. 

Krönung des Königs von Thailand

Majestätsbeleidigung

Das Gesetz gegen Majestätsbeleidigung in Thailand ist § 112 des Strafgesetzbuches. Es lautet wie folgt:

Wer in der Absicht, den König, die Königin, den Kronprinzen oder den Thronfolger herabzusetzen, deren Ehrwürdigen Namen durch Anklage, Verleumdung oder Aufforderung zur Gewalt oder Hass, durch üble Nachrede oder Verleumdung oder durch Verspottung oder andere üble Worte, die die Majestät verletzen, beschmutzt oder beleidigt, wird mit Gefängnis von mindestens drei Jahren und höchstens 15 Jahren bestraft.

Dieses Gesetz ist sehr streng und wird oft verwendet, um Kritik an der Monarchie zu unterdrücken. Die Strafe für Majestätsbeleidigung kann bis zu 15 Jahre Gefängnis betragen.