
Bangkok Wat Pho



Geöffnet von 08:00 bis 18:30 Uhr, Eintritt 200 Baht.
Per Boot: Anlegestelle Pier 6 (10 Min. vom Königspalast)
Der große buddhistische Tempel befindet sich südlich vom Königspalast in der Bangkoker Altstadt (Rattanakosin-Insel), nur etwa 550 Meter südlich des Königspalastes (Wat Phra Kaeo) und ist von dort aus in etwa 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Die Geschichte von Wat Pho reicht zurück bis in das 16. Jahrhundert, der derzeitige Bau stammt aus dem Jahr 1793 und später. König Rama I. hatte nach seiner Entscheidung für Thonburi als Hauptstadt von Siam das verfallene Kloster Wat Photharam renovieren lassen und ihm seinen heutigen Namen gegeben. Im Süden und Westen befinden sich die Eingänge zum von Mauern umgebenen Tempelbezirk. Die Klosteranlage verfügt über 16 Tore, von denen meist nur zwei geöffnet sind. Innen, halbrechts, sieht man das auffälligste Gebäude, Phra Ubosot, das heiligste in einem Wat, in dem die Mönche ihre wichtigsten Zeremonien abhalten. Östlich der Halle ist die Gruppe von vier Chedi, alle in einer Höhe von 42 Meter. Der mittlere Chedi wurde auf Veranlassung König Rama I. erbaut und enthält die Überreste einer Buddha-Statue, die beim Überfall der Burmesen 1767 zerstört wurde. Die beiden Chedi rechts und links stammen aus der Zeit Rama III., der damit die Regierungszeit seines Vaters (rechter Chedi) und seine eigene (linker Chedi) würdigte. Der hintere und mit blauen Kacheln bedeckte Chedi wurde 1853 von König Rama IV. zu Ehren Buddhas errichten lassen. Es wird angenommen, dass Wat Pho mit über tausend bronzenen Buddha-Bildnissen in verschiedenen Stilen und Haltungen mehr Buddha-Statuen als jeder andere Tempel in Bangkok besitzt.

Herzstück des Tempels ist Phra Buddha Theva Patimakorn - der liegende Buddha (Plan No.1), über 46 Meter lang und 15 Meter hoch. Die Haltung der Statue, auf der rechten Seite liegend mit dem Kopf auf der rechten Hand in der "Löwenpose", symbolisiert den Übergang vom Diesseits ins Nirwana (Parinibbana), das "Vergehen" eines erleuchteten Wesens. Die Augen sind Perlmutt-Einlegearbeiten. Aus Ziegeln und Zement hergestellt wurde er mit Blattgold überzogen und in einem extra dafür gebauten Gebäude (Vihara Halle) untergebracht. Auf seinen Fußsohlen sind 108 Perlmuttplättchen (Lakshanas) angebracht, deren Inschriften die Botschaft und Anleitung von Buddha auf dem Weg zum Nirvana schildern. Zum 60. Geburtstag von König Bhumibol 1987 wurde das Blattgold des liegenden Buddhas komplett erneuert. Nahe der Buddha Statue sind 108 Opferschalen aufgereiht. Man sagt, es bringt Glück, wenn man in jeder der Schalen eine Münze wirft.

Auf dem Gelände von Wat Pho entstand die erste offene Universität des Landes. Als Initiator gilt Rama III., der „Lehrbücher“ in Form von Marmortafeln aufstellen ließ. Unterrichtet wurden hier Kunst und Wissenschaft, heute leben hier etwa 300 Mönche und es gibt eine Bibliothek mit buddhistischen und wissenschaftlichen Werken. Bekannt ist die Massageschule mit zwei Pavillons an der Ostseite des Tempelgeländes. Sie geht auf die Zeit von König Rama III. zurück und wurde 1962 offiziell gegründet. Die einzigen schriftlichen Überlieferungen zur Thai-Massage wurden auf Palmblättern in Pali-Sprache (eng verwandt mit dem klassischen Sanskrit) und Schrift der Khmer verfasst und in 60 Steintafeln graviert. Übersetzt wurden sie Anfang des 20. Jahrhunderts.
Diese Lehrschriften wurden in der alten Hauptstadt Ayutthaya aufbewahrt. Der Großteil dieser Manuskripte ging bei der Zerstörung Ayutthayas 1767 verloren. Um das Wissen zu sichern, ließ König Rama III die noch vorhandenen Inhalte in Stein am Tempel Wat Pho (Bangkok) eingravieren. Daher findet man die Lehre heute vor allem als Steininschriften in Wat Pho, nicht mehr auf Palmblättern. Die Texte umfassen Anleitungen zur Anwendung von Yoga-Übungen, Druckpunkt- und Energiemanipulation und Wissen zu Heilkunde mit Kräuter.
