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Komodo

Hongkong Map

Komodo ist Teil des Komodo-Nationalparks, der neben Komodo selbst auch die Hauptinseln Rinca, Padar, Gili Motang und Nusa Kode sowie viele kleinere Inseln umfasst. Der Park liegt zwischen Sumbawa und Flores und gehört zu den Kleinen Sunda-Inseln Indonesiens. Der Park wurde 1980 gegründet und dient dem Schutz des gefährdeten Komodo-Warans und seiner Umwelt sowie der gesamten Biodiversität der Inseln. Er erstreckt sich über 1.817 Quadratkilometer, wovon der größte Teil (1.214 km²) Meeresgebiet ist. Komodo ist bekannt für seine unglaubliche marine Vielfalt mit nährstoffreichen, von Strömungen durchzogenen Riffen. Komodo befindet sich in einem der trockensten Gebiete Indonesiens und verfügt über nur wenige permanente Wasserquellen. Der jährliche Niederschlag beträgt weniger als 800 mm. Die Hitze kann extrem werden; Temperaturen steigen bis auf 43°C.

Komodo Waran Pulau Komodo Indonesien

Die Insel Komodo hat eine Fläche von etwa 336 Quadratkilometern. Die Landschaft ist hügelig. Der höchste Punkt ist der Gunung Satalibo mit 735 Metern über dem Meeresspiegel. Die Inseln des Parks sind generell junge, ozeanische Vulkaninseln, die sich ständig verändern, indem sie aufsteigen, erodieren oder ins Meer absinken. Komodo selbst besteht hauptsächlich aus vulkanischem Gestein, das von Sandstein und Konglomeraten aus Kalkstein, Sandstein-Schiefer und Ton flankiert wird. Der Komodo-Waran lockt jährlich etwa 18.000 Besucher an. Angriffe auf Menschen sind selten, aber vorgekommen (mindestens acht bekannt). Aus Sicherheitsgründen müssen Besucher im Nationalpark von einem Ranger begleitet werden. Ranger sind erfahren im Umgang mit den Waranen und tragen Stöcke, um die Drachen fernzuhalten. 

Wer genügend Zeit hat, kann auf dem Landweg und per Fähren von Bali über Lombok, Sumbawa nach Flores reisen. Das dauert deutlich länger, ist aber landschaftlich reizvoll. Von Flores (Labuan Bajo) gibt es Boote nach Komodo. Beste Reisezeit ist von April bis Oktober. Der Komodo Nationalpark verlangt Eintritt (ca. €10–€20 pro Tag, plus Ranger-Guide). Übernachten kann man im Homestay Komodo Village für etwa €15 bis €20). Kampung Komodo Map.

Die westliche Welt erfuhr erst 1910 von der Existenz des Komodo-Warans. Leutnant van Steyn van Hensbroek von der niederländischen Kolonialverwaltung hörte damals Berichte über "Landkrokodile". Er tötete schließlich einen Waran von 2,1 Metern Länge und sandte die Haut und ein Foto an Peter Anthonis Ouwens, den Direktor des Zoologischen Museums in Bogor, Java. Ouwens untersuchte die Exemplare, erkannte, dass es sich um einen Waran handelte, und schlug 1912 den wissenschaftlichen Namen Varanus komodoensis vor. Über die Besiedlung der Insel ist wenig bekannt, die Menschen im heutigen Dorf Komodo ließen sich jedoch erst vor weniger als 100 Jahren dort nieder. Die Bevölkerung (etwa 3.500 Menschen im gesamten Park, Stand 2001) ist größtenteils muslimisch. Die meisten Einwohner sind Einwanderer oder deren Nachkommen. Sie verehren den Komodo-Waran als mystischen Vorfahren und behandelt die Drachen mit Respekt.

Warane

Der Komodo-Waran, auch als Ora oder Biawak Raksasa (Riesen-Monitor) bekannt, ist die größte Echse der Welt. Das größte verifizierte Exemplar maß 3,13 Meter in der Länge. Große wilde Männchen wiegen typischerweise etwa 70 Kilogramm, obwohl sie bis zu 90 kg schwer werden können. Weibchen werden selten länger als 2,5 Meter. Sie leben ausschließlich auf den Inseln Komodo, Rinca, Gili Motang, Gili Dasami und in einem kleinen Teil von Nord- und West-Flores. Sie sind wechselwarme Tiere und müssen ihre Körpertemperatur regulieren. Morgens wärmen sie sich in der Sonne auf. Bei großer Hitze suchen sie Schatten, um eine Überhitzung über 42°C zu verhindern. Sie tasten Duftpartikel mit der gespaltenen Zunge, um chemische Moleküle aus der Luft aufzunehmen und diese in die Jacobsonschen Organe im Gaumen zu transportieren. So sind sie in der Lage, Kadaver bei günstigem Wind aus bis zu vier Kilometern Entfernung zu riechen. Hauptnahrung erwachsener Warane sind Timor-Hirsche (Cervus timorensis) und Wildschweine, die auf der Insel leben. Der Speichel des Komodo-Warans ist hoch keimbelastet und enthält etwa 50 verschiedene Bakterienstämme, von denen mindestens sieben als hoch septisch gelten. Obwohl Komodo-Warane keine natürlichen Feinde haben, ist die größte Bedrohung die Wilderei ihrer Hauptbeute, der Timor-Hirsche. Das Aussterben der Warane auf Padar in den späten 1970er Jahren ist wahrscheinlich auf die Jagd von Hirschen zurückzuführen.