
Küchenkräuter
Die thailändische Küche zeichnet sich durch die intensive Verwendung einer Vielzahl von Kräutern, Gewürzen und Blättern aus, die ihren Gerichten einzigartige Aromen verleihen. Die Basis vieler thailändischer Speisen bildet eine im Mörser zubereitete Gewürzmischung aus Knoblauch, Chilischoten und verschiedenen Kräutern. Viele dieser Zutaten sind auch in Deutschland in Asia-Geschäften erhältlich und meist lange haltbar. In Thailand werden verschiedene Kräuter auch für die Zubereitung von Getränken verwendet.

Folgende Kräuter, die in der thailändischen Küche verwendet werden:
Bambussprossen (Nohmay หน่อไม้): Die frischen Sprossen müssen vor dem Verzehr gekocht werden, da sie im rohen Zustand giftige Blausäure enthalten. Sie werden in vielen thailändischen Currys (wie "Gäng Tai Pla" oder "Gäng Lao") sowie in Suppen (z.B. Tom Kha Kai), Salaten und Wok-Gerichten verwendet.
Bananenblüte (Hua Plee
หัวปลี): Das zarte Herz der ungeöffneten Bananenblüte wird als Beilage zu Gerichten wie Pad Thai oder in Salaten (Yum Hua Plee) und Suppen verwendet.
Basilikum-Arten: In der thailändischen Küche kommen hauptsächlich drei Arten von Basilikum zum Einsatz:
Heiliges Basilikum / Indisches Basilikum (Krapao กะเพรา, Ocimum tenuiflorum): Diese Sorte duftet leicht nach Nelken und ist die in Thailand beliebteste Basilikum-Sorte. Das bekannteste Gericht damit ist "Phat kraphao" (Gebratenes mit Heiligem Basilikum), oft mit Schweine- oder Hühnerfleisch oder Meeresfrüchten, serviert mit Reis und Spiegelei. Es besitzt medizinische Wirkungen wie antioxidative, antibakterielle und schmerzlindernde Eigenschaften.
Thai-Basilikum (Horapa
โหระพา,
Ocimum basilicum): Duftet leicht nach Anis und ist eine Zutat in "Grünen"- und "Roten" Currys sowie zum Würzen von Suppen. Die Blätter werden meist nur kurz mitgekocht oder roh über fertige Gerichte gestreut, insbesondere Salate, oder als Beilage gegessen. Es ist geschmacklich nicht mit europäischem Basilikum vergleichbar.
Thailändisches Zitronenbasilikum (maenglak
แมงลัก,
Ocimum citriodorum): Die Blätter werden in bestimmten Currys und Nudelgerichten (wie "Khanom chin nam ya") verwendet. Die in Wasser eingeweichten Samen werden in süßen Nachspeisen genutzt.
Betelblätter, wild / Thailändisches Pfefferblatt (Bai Cha Plu
ใบชะพลู): Junge, würzige Blätter werden zum Einwickeln verschiedener Snacks, wie "Miang Kham", sowie in Wok-Gerichten und Suppen verwendet.
Cha-Om Akazien Triebe (ชะอม): Die jungen, federartigen Blätter dieser Akazienart sind ein beliebtes Gemüse in Thailand. Roh haben sie einen ungewöhnlichen, beißenden Geruch, werden aber gebraten, gedünstet, als Dip, in Suppen oder Omeletts verwendet. n der thailändischen Küche werden die
jungen, federartigen Blätter wie Blattgemüse verwendet. In Nordthailand isst man sie zum Beispiel roh mit grünem Mango-Salat. Die Triebe gelten als
schmerzlindernd und sollen bei Magenbeschwerden helfen.
Chili (Chili, phrik
พริก): Die thailändische Küche ist ohne Chili kaum vorstellbar, obwohl die Pflanze erst im 16. Jahrhundert von den Spaniern aus Amerika nach Asien gebracht wurde. Es gibt verschiedene Chilisorten, die sich in Größe und Schärfe unterscheiden, wobei kleinere Sorten schärfer sind. Chilis sind ein Hauptbestandteil vieler Currypasten und werden oft zur individuellen Würzung am Tisch angeboten.
Chinesischer Ingwer (Krachai
กระชาย): Eine weitere Ingwerart, die in der thailändischen Küche verwendet wird, insbesondere in Gerichten wie Fischfrikadellen (Thot Man Pla).
Chinesischer Sellerie / Thai Sellerie (Khuen Chai
ขึ้นฉ่าย): Die Blätter und Stängel werden zum Würzen von Suppen und Brühen sowie zum Garnieren von Salaten verwendet.
Dill (Phak Chi Lao
ผักชีลาว): Wird hauptsächlich in der regionalen Küche Nordost-Thailands verwendet.
Echter Sternanis (Boi Kak โป๊ยกั้ก): Eine weitere Gewürz-Zutat, die oft in indischen Schmorgerichten oder für Gewürz-Reis (z.B. Biryani) verwendet wird. Er ist auch Bestandteil von Garam Masala. n Europa ist Sternanis zudem ein klassisches Weihnachtsgewürz, das oft in Glühwein oder Lebkuchen vorkommt.
Flügelbohne / Goabohne (Thua Plu ถั่วพู): Alle Teile der Pflanze, von den Blättern über die Blüten und Samen bis hin zu den unterirdischen Knollen, sind essbar. Sie werden oft roh mit dem Chili-Dip Prik Nam Pla gegessen.
Frühlingszwiebeln: Finden in der thailändischen Küche sehr oft Verwendung, meist kleingeschnitten zu pfannengerührten Wok-Gerichten gegeben und kurz angebraten. Sie verleihen einen leckeren Geschmack und sind eine frische, grüne Garnierung.
Galgant / Thai-Ingwer (Kha
ข่า): Dieses Gewürz hat ein zitronenartiges, harzig-erdiges Aroma mit einem Hauch von Wacholder. Es ist milder und weniger scharf als gewöhnlicher Ingwer. Galangal wird in Thailand meist in Suppen (als geschnittene Scheiben, die mitgekocht, aber nicht mitgegessen werden) und Currys (püriert) verwendet. Es ist eine typische Zutat in der "Tom Kha Gai" (Kokos-Galgant-Suppe mit Huhn) und der "Tom Yam" Suppe. Im Vergleich zu gewöhnlichem Ingwer ist Galgant
weitaus milder und nicht so scharf. In einigen Gerichten werden die Wurzeln als Würzmittel verwendet, ähnlich wie Ingwerknollen geschält und gerieben oder in sehr feine Scheiben oder Würfel geschnitten.
Grüne Minze (saranae
สะระแหน่): Wird in Thailand unter anderem in Salaten und Fischgerichten verwendet und ist eine wichtige Zutat im lauwarmen Fleischsalat "Larb". Minze hat medizinische Bedeutung, wirkt stimulierend und nervenstärkend.
Ingwer (King
ขิง): Sein süßlich-fruchtiger Geschmack, gepaart mit einer gewissen Schärfe, eignet sich sowohl zum Aromatisieren von Süßspeisen als auch von Fleisch- oder Fischgerichten. In Thailand gibt es verschiedene Ingwerarten, darunter auch
Khing, die dem hierzulande erhältlichen Ingwer vergleichbar ist.
Kaffernlimette (bai makrut
มะกรูด): Die Blätter sind für ihr einzigartiges, zitroniges Aroma bekannt und werden in nahezu jeder Suppe in Thailand (wie der berühmten "Tom Yam") sowie in verschiedenen Currygerichten verwendet. Die geriebene Rinde der Kaffernlimette ist auch eine Zutat in Currypasten und Fischfrikadellen. Die Blätter tragen zum Geschmack bei, aber nicht zur Säuerung. Es wird empfohlen, die Mittelader der Blätter zu entfernen und die Blätter quer in feine Streifen zu schneiden, wenn sie mitgegessen werden sollen. Das Aroma der Kaffernlimetten-Blätter findet sich in
nahezu jeder Suppe in Thailand wieder, zum Beispiel in der berühmten "Tom Yam".
Knoblauch (Krathiam
กระเทียม): Ein fester Bestandteil und Basisgewürz, das in fast jeder Speise und fast allen Currypasten enthalten ist.
Koriander (phak chi
ผักชี): Alle Teile der Pflanze (Wurzeln, Blätter, Samen) werden verwendet. In Thailand wird vorwiegend das grüne Kraut in vielen Gerichten, Suppen oder Currypasten verwendet. Die Wurzeln werden fein gehackt als Würzmittel genutzt.
Koreanische Petersilie (Phak chi lom): Diese Petersilienart wird in der thailändischen Küche für Suppen, Wok-Gerichte und Currys verwendet und gerne roh als Beilage gegessen.
Kreuzkümmel-Samen (Yi-Ra
ยี่หร่า): Werden in der thailändischen Küche verwendet, insbesondere als Zutat in Currypasten. Sie sind auch ein Bestandteil von Currypulver.
Kurkuma / Gelbwurz (Khamin
ขมิ้น): Wird als Gewürz, Farbstoff und Medizin verwendet. In der thailändischen Küche wird meist frische und geriebene Gelbwurz eingesetzt. Es ist ein Bestandteil des Gelben Currys und wird in Südthailand auch für Gerichte wie
Khao Mok Kai (thailändisches Biryani) verwendet.
Limette (Manao
มะนาว): Gibt den Gerichten eine leichte säuerliche Würze.
Moringa (Marum
มะรุม): Fast alle Teile des Moringabaums, einschließlich junger unreifen Früchte, junger grüner Zweige, farnartiger Blätter und der Meerrettich-schmeckenden Wurzeln, werden für Currys, Suppen, Omelettes, Salate und Wok-Gerichte verwendet. In Thailand auch als „Wunderbaum“ und „Gesundheitsbaum“ bezeichnet. Nahezu alle Teile werden in der thailändischen Küche verwendet. Junge, unreife Früchte
werden wie Bohnen als Gemüse genutzt. Die Wurzeln der Moringa schmecken nach Meerrettich und werden ebenfalls in der Thai-Küche verwendet.
Okra / Gemüse Eibisch (Kra Jiab กระเจี๊ยบเขียว): Ein typisch thailändisches Gemüse, das frittiert, gedünstet, zu saurem Curry gekocht oder roh mit Prik Nam Pla gegessen wird.
Pandanus Blätter (bai toei
ใบเดย): Haben ein vanilleartig-nussiges Aroma. Sie werden mitgekocht oder Gerichte werden darin eingepackt, um sie zu garen, jedoch werden die Blätter selbst nicht mitgegessen. Sie sind auch in süßen Nachspeisen beliebt. Manchmal werden Fische beim Grillen mit Pandanus Blättern gefüllt.
Praew Blatt (Pak Peow): ist ein asiatisches Blattgemüse. Rohe Praew Blätter werden zu Salaten oder Nudeln gereicht. Auch Vietnamesischer Koriander. Es hat ein scharfes, pfeffriges und leicht zitroniges Aroma, das an eine Mischung aus Koriander und Minze erinnert. Es ist jedoch milder als der Koriander. Der Vietnamesische Koriander ist eine krautige Pflanze, die unter idealen Bedingungen bis zu 30 cm hoch und 60 cm breit werden kann. Sie wächst schnell und ist relativ anspruchslos.
Schalotte (Hua-Hom
หัวหอม): Eine typische Zutat in der thailändischen Küche, die auch in Curry-Pasten verwendet wird.
Schnittknoblauch (Pak Gui Chai
ใบกุ่ยช่าย): Dieser lange, scharfe Schnittknoblauch wird sowohl als Gewürz als auch als Gemüse verwendet und kann roh oder gekocht gegessen werden. Er sieht aus wie dünne Frühlingszwiebeln.
Senna Siamea (Khilek):
Senna siamea, auch bekannt als
Siamesische Kassie oder Kassodbaum, ist eine Baumart aus der Familie der Hülsenfrüchtler, die in Süd- und Südostasien heimisch ist. Die Schoten, Blätter und Samen dieser Heilpflanze werden in der Thai-Küche verwendet, ein bekanntes Gericht ist "Gäng Khilek". Obwohl die Pflanze traditionell verwendet wird, ist es wichtig zu wissen, dass die rohen Blätter und Samen für Menschen giftig sein können.
Stinkbohne Parkia Speciosa (Satoh Kei Meit
สะตอ): Die ausgelösten Samen sind im Süden Thailands sehr beliebt; wenn man sie roh isst, kann der Geschmack für Stunden anhalten.
Tamarinde (Makham
มะขาม): Die Frucht des Tamarindenbaums hat einen süß-sauren Geschmack. Das Fruchtmark wird zum Kochen verwendet, z.B. für "Kaeng som" (ein süß-saures Fischcurry) oder "Pad Thai". Tamarinde gibt den Gerichten eine leichte säuerliche Würze.
Turibaum Blüten (Dok Kae
ดอกแคร์): Werden für saure Currys wie "Gäng Som" verwendet und können auch roh mit
Prik Nam Pla gegessen werden.
Wassernabel, asiatischer (Bai Bua Bok
ใบบัวบก): Dieses rankende Kraut, auch Tigergras oder indischer Wassernabel genannt, wird in Thailand gegessen und als Heilpflanze genutzt.
Zitronengras (takhrai
ตะไคร้): Die unteren Blattstiele werden in der Küche für Suppen, Currys oder Tees verwendet. Es harmoniert besonders gut mit Geflügel, Rindfleisch, Fisch und Meeresfrüchten. Zitronengras ist eine essentielle Zutat in Curry-Pasten