Flagge Taiwan

Jiufen

Tamsui Taiwan Map

Keelung ist der ideale Ausgangspunkt, um einen Ausflug in den kleinen Ort Jiufen zu machen. Vom Bahnhof nimmt man den Bus (Nr.788), und begibt ich auf eine Strecke durch hügelige und bewaldete Landschaften. Nach etwa 40 Minuten ist man dort, mit der Easy Card kostet das 30 NT$. Wer hier allerdings ein ruhiges malerisches Bergdorf erwartet, der wird vielleicht enttäuscht sein. Jiufen diente zwar einst als Filmkulisse, ist heute aber voll mit Teehäusern, Souvenirläden und Restaurants. In der Mitte des Ortes befindet sich das 1934 erbaute zweistöckige Sheng Ping Theater, auch bekannt unter 'Sheng Ping Bühne'. Auf 660 qm in barockem Stil gebaut, was während der japanischen Okkupation eine beliebte Bauweise war. 1986 wurde das Theater geschlossen, das Flair früher Zeiten kann man aber heute noch bei der Besichtigung spüren. Nach dem Spaziergang durch die engen Gassen von Jiufen und den fast unvermeidlichen Einkäufen sollte man bei einem Tee auf der Terrasse eines der Teehäuser die Aussicht auf die Küste und die grüne Hügellandschaft genießen.

Jiufen Taiwan

Ursprünglich war Jiufen nur ein kleines, abgelegenes Dorf mit nur neun Haushalten. Der Name "Jiufen" bedeutet wörtlich "neun Teile" oder "neun Portionen" und geht auf die Tradition zurück, dass die Bewohner des Dorfes, bevor es eine Straße gab, ihre Vorräte für neun Familien transportierten und sie untereinander aufteilten. Der große Wandel kam im späten 19. Jahrhundert, als in der Gegend Gold entdeckt wurde. Dies löste einen Goldrausch aus und verwandelte Jiufen in eine blühende Bergbaustadt. Während der japanischen Kolonialzeit wurde der Bergbau weiter intensiviert. In dieser Zeit entstanden viele der Gebäude, Gassen und Teehäuser, die das heutige Erscheinungsbild des Ortes prägen. Die Architektur der Stadt, mit ihren schmalen Treppen und steilen Straßen, spiegelt diese Ära wider.


Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erlebte die Stadt ihre Blütezeit, bis die Goldvorkommen in den 1970er Jahren allmählich erschöpft waren. Der Bergbau wurde eingestellt und Jiufen fiel in eine Art Dornröschenschlaf. Der Wiederaufstieg begann in den 1980er Jahren, als der taiwanesische Film "A City of Sadness" (1989), der in Jiufen gedreht wurde, die malerische Schönheit des Ortes ins Rampenlicht rückte. Dies löste ein neues Interesse aus, und der Ort entwickelte sich zu einer beliebten Touristenattraktion.