Das Museum, das 1992 eröffnet wurde, ist bei unserem Besuch „bewohnt“ von Jugendlichen, die von Hintereingang problemlos Zutritt in das zweistöckige Gebäude haben. Sie sind es auch, die uns Besucher darauf hinweisen. Weder Eintritt noch eine „Spende“ wird von ihnen verlangt. Im Museum werden Alltagsgegenstände aus der Volksgruppe der Kayin gezeigt. Beeindruckend zwei Elefantenzähne (immerhin gesichert hinter einem Gitter) mit Schnitzereien aus dem Leben Buddhas. 28 davon sind auf dem Elfenbein geschnitzt. Buddha Figuren aus der Nyaung Yan (1597-1605) und der Konbaung Dynastie (1752-1885) sind ebenso vertreten wie eine Steinplatte mit Reliefs von Buddha. aus der Bagan Periode (849-1287), die in der Kawgoon Höhle gefunden wurde - der Höhle der zehntausend Buddhas, einige Kilometer südwestlich von Hpa-an.

Hpa-an
Hpa-an ist die Hauptstadt des in 6 Distrikten eingeteilten Kayin-Staates, dem Volk der Karen, dessen Verwaltungsbezirk im Norden an die Region Mandalay, im Westen an die Bago-Region und den Mon-Staat und im Osten die Grenze zu Thailand bildet. In der Umgebung von Hpa-an befinden sich fünf Karsthöhlen, die alle eine rituelle Bedeutung für die Burmesen haben. Der Name "Hpa-an" leitet sich einer lokalen Legende nach von einem Streit zwischen einem Drachenkönig und einem Froschkönig ab. Der Ort, an dem der Drachenkönig den Froschkönig ausspuckte, soll Hpa-an genannt worden sein (wörtlich "Frosch erbrechen").
Seit 1948 kämpft die KNU, die „Karen National Union“ für die Unabhängigkeit ihres Kayin-Staates. Viele ihrer Dörfer wurden durch die Armee der Regierung Myanmars seit 2006 zerstört und deren Einwohner vertrieben.
Kayin Cultural Museum
Das Kayin Cultural Museum ist am Südwestende des kleinen Sees hinter der Polizeistation von Hpa-an. Hinweisschilder gibt es keine, das imposante Gebäude mit dem gepflegten Garten ist jedoch recht einfach zu finden. Nachfragen über die Öffnungszeiten des Museums bleiben unbeantwortet, anzunehmen ist, dass es wie überall im Land an Montagen geschlossen ist. Der Haupteingang ist (montags) tatsächlich verriegelt. Auf einem Hinweisschild sind Eintrittspreise (2000 Kyat für Ausländer) angegeben, die Öffnungszeiten sind darauf nicht ersichtlich.
Die Ausstellungsstücke sind beeindruckend, das Museum selbst ist leider in einem beklagenswerten Zustand und zudem ungesichert. Der 'freie' Zugang ist für den Erhalt der Schätze nicht geeignet und die im Gebäude lebenden (?) Jugendlichen sind völlig unbedarft im Umgang mit den historischen Gegenständen.
Shwe Yin Hmyaw-Pagode
Die am nordwestlichen Ende von Hpa-an am Ufer des Thanlwin-Flusses gelegene Shwe Yin Hmyaw-Pagode ist eine bedeutende religiöse Stätte, die vor allem bei Sonnenuntergang einen schönen Ausblick bietet. Diese Pagode wird auch mit der lokalen Legende des Drachenkönigs und des Froschkönigs in Verbindung gebracht, was den Ursprung des Namens „Hpa-an“ (was so viel wie „Kotzfrosch“ bedeutet) erklärt. Beeindruckende Statuen, die diese legendären Figuren darstellen, befinden sich auf dem Gelände der Pagode und verleihen der Stätte eine kulturelle und historische Dimension. Außerdem bietet eine Fähre unterhalb der Pagode Zugang zum Hpa Pu Hill auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses.
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Mount Zwegabin
Die Landschaft um Hpa-an wird vom Berg Zwegabin beherrscht, dem höchsten Gipfel in der Umgebung, der eine Höhe von 722 Metern erreicht. Dieser Berg hat eine tiefe spirituelle Bedeutung für das Volk der Karen, die ihn als eine der heiligsten Stätten Myanmars betrachten und Pilger und Gläubige anziehen. Der Gipfel bietet einen Panoramablick auf die umliegende Karstlandschaft, die sich darunter erstreckenden grünen Ebenen und den Thanlwin-Fluss. Um den Gipfel zu erreichen, muss man eine anspruchsvolle Wanderung unternehmen, die in der Regel zwei bis vier Stunden dauert und über zahlreiche Treppen und schroffe Pfade führt, die sich die steilen Hänge hinaufwinden. Auf dem Gipfel befinden sich ein Kloster und eine Pagode, die einen ruhigen Zufluchtsort für Ruhe und Einkehr für diejenigen bieten, die den Gipfel erklimmen. Am westlichen Fuß des Berges Zwegabin liegt der Lumbini-Garten, eine beeindruckende Stätte mit über 1000 Buddha-Statuen, die in ordentlichen Reihen angeordnet sind und oft als Ausgangspunkt für die beliebte Wanderung dienen.
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Saddan Cave
Geöffnet täglich von 06:00 bis 18:00 Uhr
Die Saddan-Höhle (etwa 20 km südlich von Hpa-an) die als größte und längste Höhle im Bundesstaat Kayin bekannt ist, ist ein beeindruckendes Naturwunder. Diese riesige Höhle ist gefüllt mit zahlreichen buddhistischen Schreinen, Pagoden und einer Reihe von Stalaktiten und Stalagmiten, die sich im Laufe der Jahrtausende gebildet haben. Besucher können durch den gesamten Kalksteinkamm wandern, die ausgedehnten Kammern durchqueren und schließlich auf der anderen Seite an einem malerischen See auftauchen. Um zum Eingang zurückzukehren, bietet eine traditionelle Bootsfahrt über den See und durch eine weitere kleinere Höhle Abschluss der Erkundung.
Die Saddan-Höhle ist ein Beispiel für die Mischung aus natürlicher Schönheit und religiöser Bedeutung, die die Attraktionen von Hpa-an auszeichnet. Die schiere Größe der Höhle in Verbindung mit der buddhistischen Ikonographie schafft eine Atmosphäre der Spiritualität. Das unerwartete Auftauchen an einem versteckten See und die anschließende Bootsfahrt durch eine andere Höhle verleihen dem Besuch ein besonderes und abenteuerliches Element und machen ihn für viele Reisende zu einem Höhepunkt.
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