Das Markenzeichen sind vier orange Löwenfiguren, die die vier Tore bewachen, die Architektur und die kunstvolle Dachkonstruktion. Drinnen sieht man schön geschnitzte und bemalte Holzsäulen und Holztüren und eine ebenso schön bemalte Decke. Am berühmtesten sind jedoch die alten Wandmalereien im Wat. Sie zeigen Eindrücke aus dem Leben Buddhas und wie man sich die buddhistische Hölle vorstellt. Weiterhin sieht man alltägliche Szenen von Einheimischen, wie sie auf dem Reisfeld arbeiten, bei der Jagd sind oder Fische fangen. Interessant sind auch einige Abbildungen westlicher Besucher, wie französische Diplomaten, die ja einst das benachbarte Laos besetzten, aber auch westliche Priester. Im zentralen Reliquienschrein befinden sich vier sitzende Buddha-Statuen, die sich einander den Rücken zuwenden und so in die vier Richtungen des Raumes blicken.

Nan
Nan ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und hat heute rund 25.000 Einwohner. Sie liegt am rechten Ufer des Nan-Flusses und ist von hohen tropischen Bergketten bis zu 2100 Meter umschlossen, die Naturfreunde begeistern wird. Die kühlere Provinz Nan ist mit einer Gesamtgröße von rund 11.500 qkm eigentlich noch eine recht wenig erschlossenen Region in Thailand. So gehört auch die Stadt Nan noch zu den seltener besuchten Städten Thailands, obwohl diese kleine Stadt an der Grenze zu Laos ihren eigenen lokalen Charme mit freundlichen Einwohnern hat. Noch gibt es keine große Traveller- oder Trekking-Fangemeinde, aber die Stadtverwaltung plant Werbekampagnen, um auch mehr ausländische Touristen anzulocken. Ein eigener Flughafen lässt alle Möglichkeiten für in- und ausländische Besucher offen.

Nan ist eine kleine Stadt mit einer großen Geschichte. Die kreisförmige Stadtmauer, die 1857 neu erbaut werden musste, weil eine Flut die gewaltigen Originalmauern weitgehend zerstörte, spiegelt noch immer eine Wehrhaftigkeit der damaligen Zeit wider. Nan gehört zu den ältesten Städten Thailands. Die erste schriftlich belegte Siedlung von Nan stammt von 1282, als Khung Fong, der Bruder des Begründers von Vientiane, in Wora Nakhom, rund 70 km nördlich der heutigen Provinzhauptstadt, residierte. Lange war Nan sogar die Hauptstadt des einflussreichen Königreich Nan, das einst Teile Nordthailands beherrschte. Das Königreich wurde im 13. Jahrhundert gegründet, die Stadt selber erst 1368, wo sie dann ein Vasallenstaat des mächtigen Sukhothai-Reiches wurde. Nach dem Untergang von Sukhothai schloss sich das kleine Königreich Nan dem Lanna-Königreich in Chiang Mai an, wurde aber auch mehrmals von den Burmesen kontrolliert. Im Laufe der vielen Jahrhunderte war es die geschickte Diplomatie des kleinen Königreiches gegenüber den mächtigen Nachbarn, so dass die regierende Dynastie bis zum Jahre 1931 als halbautonomes Königreich bestehen blieb. Erst danach wurde die Stadt offiziell Siam angegliedert.
Hauptsächlich bietet die Provinz selber eine bezaubernde Naturlandschaft, mir fruchtbaren, weiten Tälern, großen Waldgebieten und einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt. Die Größe dieser Region erlaubt es zeitlich nicht, auch das ganze Gebiet zu erkunden. Einzelne Touren mit einheimischen Führern sind natürlich möglich; zu entdecken gibt es eine Menge. Die Stadt Nan selber ist auf den ersten Blick, einer der ruhigen Orte in der Provinz, dennoch gibt es hier einige interessante Sehenswürdigkeiten vor Ort. Obwohl der Ort scheinbar unter einem Schleier der Unberührtheit liegt, gibt es hier durchaus interessante Tempel zu besichtigen, wobei die meisten einst im Glanz des untergegangenen Königreiches Nan standen.
Wat Phra That Chang Kham
Unmittelbar gegenüber dem National-Museum, im Stadtkern, befindet sich der Wat Phra That Chang Kham, der im Jahre 1406 erbaut wurde. Es ist einer der ältesten Tempel von Nan. Dieser eindrucksvolle Wat wird auch nicht ohne Grund als "der von Elefanten getragene Tempel" bezeichnet. Auf jeder Seite stützen je sieben Elefanten unter der zweiten Lage der Basis den Chedi. Diese Bauverzierung war auch in Sukhothai,
Si Satchanalai und Kamphaeng Phet sehr beliebt. In seinem Inneren befinden sich zwei bedeutende Buddha Figuren im Sukhothai-Stil von 1426-27. Eine 1,45m hohe Figur eines sitzenden Buddhas soll aus purem Gold sein. Sie galt lange Zeit als verschollen, wurde erst 1955 zufällig von dem amerikanischen Archäologen
Alexander Brown Griswold entdeckt, als bei der Untersuchung des Inneren des Wat, Putz sich löste und der goldene Buddha zum Vorschein kam. Es wird vermutet, dass Mönche die Buddha-Figur vor den Raubzügen der Burmesen versteckt hatten und dann vergessen wurde. Wandmalereien sind im Tempel zu besichtigen. Ebenfalls im Sukhothai-Stil erbaut, kann man zwei schöne "gehende" Buddhas und einen "stehenden" Buddha vor dem Hauptaltar bewundern. (Map)
Wat Phumin
Knapp hundert Meter weiter westlich befindet sich der Wat Phumin. Der Tempel wird auch als das schönste und ursprünglichste Wat in Nan bezeichnet. Die Klosteranlage wurde 1596 von einem Fürsten namens Chatabut Phumin errichtet, und zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert mehrmals aufwendig restauriert. Wat Phumin wird erstmals in den „Chroniken von Nan*“ 1602 erwähnt, nachdem der Ort von Burmesen überfallen worden war. Bei erneuten Überfällen wurde Nan am 20. März 1704 eingenommen, und dabei auch der Tempel Wat Phunim zerstört. Als König Chao Ananta den Thron des Königreichs Nan 1857 bestieg, wurde der Tempel neu erbaut. (Map)

Bootsrennen
Gegen Ende der Regenzeit, wenn der Wasserspiegel der Flüsse besonders hoch ist, finden in ganz Thailand Bootsrennen statt. Am bekanntesten davon sind die Rennen in Nan. Am letzten Wochenende im Oktober erwacht die Stadt dabei für zwei Tage aus ihrem Schlaf. Schon früh am Samstagmorgen herrscht überall emsiges Treiben. Marktstände werden aufgebaut, schmackhaftes Essen verkauft und Souvenirs angeboten.
Bevor mit dem Rennen begonnen wird, findet eine Prämierung der schönsten Boote statt. Die meisten Bugs, der aus über 50 Jahre alten Teakholz gefertigten Boote, sind mit einer Figur aus der thailändischen Götterwelt geschmückt. Häufig sieht man die siebenköpfige Naga-Schlange, Affen und Nachbildungen der königlichen Sri Suphanna Hong-Barke (Goldener Schwan). In den buntbemalten Booten sitzen 30 bis 40 Ruderer, ein Steuermann und ein Mann der den Takt angibt. Das Rennen beginnt am Nachmittag und ist der Höhepunkt des Festes. Mehr als 40 Mannschaften kämpfen dabei in drei Kategorien um den Titel des Champions.
Nicht alle Boote erreichen immer die Ziellinie und jedes Jahr nehmen ein paar Ruderer unter schadenfrohem Gelächter der begeisterten Zuschauer ein unfreiwilliges Bad. Doch nicht nur die schönsten und schnellsten Boote werden ausgezeichnet. Sogar das fröhlichste Ruderteam bekommt eine Anerkennung, wobei dies auch mal die Mannschaft des eben gekenterten Bootes diese Anerkennung erhalten kann. Seit einigen Jahren gibt es das Marathon-Bootsrennen, die über eine Distanz von 60 km vom Tha Wang Pha Distrikt zum Muang Distrikt führen. Nach der Preisverteilung wird fröhlich weitergefeiert. Der bunte Jahrmarkt mit Wahrsagern, Boxkämpfen, Akrobaten, Fußballspielen, Filmvorführungen, zahlreichen Essenständen und Marktständen sorgen dabei für ausreichende Unterhaltung. Die Bootsrennen von Nan werden auch immer häufiger von Touristen besucht.