Bergvölker in Thailand

Bergvölker in Thailand Map
Bergvölker in Thailand

Akha

Die in Thailand als eine der sieben großen Bergvölker anerkannte Gruppe der Akha stammt ursprünglich aus dem Grenzgebiet von Myanmar und Südchina. In den Provinzen Chiang Rai, Lampang, Chiang Mai und Phrae leben etwa 50.000 Akha im Hochland verteilt auf ca. 300 Dörfern von der Landwirtschaft und Viehzucht. Wie auch die Karen haben die Akha begonnen, sich auf den Tourismus einzustellen. Ihre auffälligen Trachten dominieren die Farben Schwarz und Indigoblau, die Kopfbedeckungen der Frauen sind mit silbernem Schmuck (Knöpfe und Münzen) verziert. Je aufwendiger der Kopfschmuck, desto reifer die Frau.

Haw

Diese chinesischen Gebirgsbauern und Händler stammen aus der Provinz Yunnan und haben sich in Nordthailand und Laos nieder gelassen. Andere Bergvölker beeindruckten sie mit ihrer fortschrittlichen Methode in Landwirtschaft und Viehzucht. Diese muslimischen Chinesen (dort als Hui bekannt), stammen aus Zentralasien und sind über die Seidenstraße nach China gezogen. Dort haben sie sich mit den Han-Chinesen vermischt. Sie leben in Westchina und kontrollieren Handelswege bis nach Thailand.

Hmong

Die meisten der etwa 150.000 Hmong in Thailand sind Anhänger des Therawada-Buddhismus. Das indigene Volk lebt in der Mehrzahl im südlichen China. Ihre Geschichte besteht hauptsächlich aus mündlichen Überlieferungen, ihre Wurzeln reichen bis 4000 Jahre in die Vergangenheit. Die Sprache gehört zur Gruppe der Hmong-Mien-Sprachen, fast jeder der vielen Stämme spricht einen eigenen Dialekt. In China ist die dort sich „Miao“ nennende Volksgruppe offiziell anerkannte „Nationalität“. Die Grppe setzt sich in Thailand in zwei Hauptzweige zusammen: die Hmong Deaw (Weiße Hmong) und Hmong Njua (Blaue Hmong). Ihre Dialekte unterscheiden sich zwar, dennoch können sie sich untereinander verständigen.

Karen

Eine der größten Gruppen der Hochlandvölker leben in Südwest-Myanmar und West-Thailand. Sie gehören zu der tibeto-birmanischen Sprachgruppe. Jahrhundertelang lebten sie unter der Herrschaft anderer Völker, der Birmanen, Mon, Schan, Thai oder auch den Briten. So unterlag ein großer Teil der Karen den Einfluss fremder Kulturen. Hauptmerkmal der traditionellen Lebensform ist die Autonomie der einzelnen Dörfer. Einer der volksreichsten Stämme der Karen sind die in West-Thailand lebenden Pwo, deren Kleidung bunt und reich verziert ist. Auch der Geisterglaube hat sich bei den Karen erhalten. In ihrer Vorstellung ist jeder Berg oder Fluss, jede Jahreszeit und jeder Gegenstand von einem Geist beseelt. Die Gruppe der Karen ist unterteilt in die Sgaw (Weiße Karen), die Kayan (Rote Karen und die Bghai. Die Frauen der Padaung, die zu den Weißen Karen gehören sind bekannt für ihre langen Hälse (Long Neck), wobei ab dem fünften Lebensjahr Metallreifen zum Strecken beim Älterwerden hinzugefügt werden. Dieser „Schmuck“ gilt bei ihnen als Symbol für Schönheit und Reichtum. Als „Attraktion“ werden die „Langhälse“ gern von Touristen besucht. Die von Myanmar nach Thailand geflüchteten Padaung haben dies als Einnahmequelle erkannt, wodurch die Vermarktung einerseits gleichzeitig auch Unterstützung ist, anderseits eine „exotische“ Zurschaustellung.

Lisu

Die aus Südwestchina stammende Bevölkerungsgruppe fasst etwa 60.000 Angehörige. Ihre Sprache gehört zu den sino-tibetischen Sprachen, deren eigene Schrift, die 1914 von Missionaren entwickelt wurde und nach einigen Verbesserungen 1918 als Fraser-Alphabet (nach dem Briten James O. Fraser) bekannt wurde. Die Schrift besteht aus lateinischen Buchstaben, die zum Teil um 180 Grad gedreht sind. Dier überwiegende Teil der Lisu sind Animisten, wenige Buddhisten oder auch Christen. Die noch in China lebenden Lisu sind dort offiziell anerkannte Minderheit.

Mon

Das Volk der Mon siedelt im westlichen Thailand und östlichen Myanmar und gilt als die ältesten Bewohner in diesem Gebiet und eine der ältesten Kulturen Südostasiens. Weiterhin gelten sie als „Gründer der Zivilisation“ Burmas (und Siams). Die Mon sind Buddhisten, haben durch rege Handelsbeziehungen mit Indien schon früh diese Religion angenommen. Der sogenannte „Mon Staat“ ist einer der 14 Verwaltungsbezirke Myanmars. Hauptstadt ist Mawlamyine. In Myanmar leben etwa 400.000 Mon. Ein frühes Zentrum ihrer Herrschaft war die Stadt Thaton, später die Stadt Bago (Pegu). Während der Kriege mit den birmanischen Königreichen flüchteten viele Mon in das Nachbarland Siam (Thailand) – so gibt es noch heute nördlich von Bangkok Mon-Siedlungen. Zu den berühmtesten Königen der Mon gehörte Dhammazedi (1412-1492). Dieser war Herrscher des Reichs in Unterbirma mit der Stadt Bago als Zentrum. Zu dieser Zeit war Bago noch eine Küstenstadt und lebte vom internationalen Handel.

Nyaw

Im nördlichen Thailand, besonders an der Grenze zu Laos leben die etwa 60.000 Menschen der Nyaw, deren Sprache mit Lao-Dialekten verwandt ist. Sie sind überwiegend Buddhisten (Theravada-Buddhismus)

Yao

Auch die Gruppe der Yao (auch Meo oder Mien) stammen aus dem Süden oder Südwesten Chinas. Das aus etwa 60.000 Menschen bestehende Bergvolk lebt von der Landwirtschaft im Norden Thailands.