Sterlawki Wielki 

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Auf dem Weg von Rastenburg nach Lötzen lohnt sich eine Pause 13 Kilometer vor Lötzen in dem kleinen Dorf Sterlawki Wielki (früher Groß Stürlack). Der Ort wurde 1387 durch den Hochmeister des Deutschen Ordens Konrad Zöllner von Rotenstein gegründet. Es ist eine der ältesten Siedlungen im Landkreis Lötzen. Im Jahr 1387 verlieh der brandenburgische Komtur Friedrich von Wenden Stefan und Andrzej von Rusin 60 Lan (ein Lan = 30 Morgen nach dem Recht von Kulmhof, wofür sie sich verpflichteten, 14 Reitabgaben zu leisten.


Nach dem Einfall der Tataren 1657 brannte Groß Stürlack ab, eine spätere Erwähnung findet sich 1811. Schon 1590 war hier eine Kirche gebaut worden, 1598 zur Pfarrkirche erhoben – sie fiel ebenso wie der Ort dem Feuer zum Opfer. Erst 1832 wurde eine evangelische Pfarrkirche, eine Hallenkirche, nach einem Grundriss von Karl Friedrich Schinkel neu erbaut. Der nachträglich (1884) angebaute Turm mit einer Höhe von 38 m stammt aus dem Jahr 1884. Vorhanden ist ein Altarbild aus der Mitte des 17. Jahrhunderts (Jesus in Gethsemane). Auch eine Messingschale aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die ursprünglich zur Taufe in der evangelischen Kirche genutzt wurde, wird heute noch für Taufzeremonien verwendet. Auf der Westempore befindet sich das Gehäuse einer Orgel von 1866, die mehrfach restauriert wurde.


Die evangelische Pfarrkirche (Kaplica Ewangelicko-Augsburska) ist heute nur noch eine kleine Kapelle neben der großen Kirche „zur Göttlichen Vorsehung“ der römisch-katholischen Gemeinde. Knapp 5 Kilometer entfernt von Ort ist ein Hügelgrab der Prußen - Kurhan Prusów - ein typisches Beispiel für die Bestattungspraktiken der Prusy, eines baltischen Volkes, das bis zur Eroberung durch den Deutschen Orden in diesem Gebiet lebte.