Schriftzeichen

Die thailändische Schrift wurde 1283 vom dritten König der Sukhothai-Zeit, Ramkhamhaeng, eingeführt. Dieses Schriftsystem (genannt Lai Sue Thai), hat sich seit dieser kaum verändert, wodurch Inschriften aus der Sukhothai-Zeit von den heutigen Thai trotz Fehlen der Vokalzeichen gelesen werden können. Die Schrift basierte auf Pali, Sanskrit und indischen Konzepten, Wörter der Mon und der Khmer fanden Eingang in die Sprache. Quelle der Sukhothati-Schrift war eine Form der alten Brahmi-Schrift aus Südindien. Sie wurde bis 1357 verwendet. Mit König Li Thai, dem Enkel von König Ramkhamhaeng, kam eine neue Schrift mit dem Namen „König-Li-Thai-Schrift“ in Gebrauch - eine modifizierte Art des Schreibens. Mehr als 300 Jahre später, während der Herrschaft von König Narai (1656 bis 1688), wurde die Schrift namens „König-Narai-Schrift“ in Gebrauch genommen. Die König-Narai-Schrift wurde stets weiterentwickelt und ist bis heute die gebräuchliche Thai-Schrift.

So gilt als erstes schriftliches Zeugnis der thailändischen Schrift die Inschrift einer Steinsäule von 1292, die dem König  Ramkhamhaeng (Vater des Alphabets) zugeschrieben wird. Deren Inhalt in insgesamt 124 Zeilen ist eine Regierungserklärung des Königs. Sie ist quadratisch, 114,5 cm hoch und auf jeder Seite 35,5 cm breit. Entdeckt wurde sie 1833 von Prinz Mongkut (ab 1851 König Rama IV.) in Sukhothai östlich von Wat Mahathat in der Nähe von Noen Prasat (Map). Der Inhalt beschreibt eine Art Lebenslauf von Ramkhamhaeng, die Bräuche, Religion und die Ausdehnung des Königreichs Sukhothai. Ein Abschnitt wurde später hinzugefügt. Die Steinstele steht heute im Nationalmuseum von Bangkok


Die thailändische Schrift zählt zu den sogenannten Abugida-Schriften. Diese sind eine Unterart der Silbenschriften und gelten als Zwischenschritt zwischen einer Silbenschrift und einer Alphabetschrift. So gibt es 20 Konsonanten, für die 43 Schriftzeichen verwendet werden. Weiterhin 16 Vokale mit 32 Schriftzeichen. Dazu kommen noch 5 Tonzeichen und sieben diakritische Zeichen, also kleine Zeichen wie Striche, Punkte oder Häkchen. 


Beim Schreiben werden alle Zeichen in einem Strich geschrieben und man beginnt in der Regel von Innen nach Außen oder an der linken Seite. Es werden die Wörter eines Satzes nicht getrennt geschrieben, sondern man schreibt sie ohne räumliche Trennung hintereinander. Auch für die zehn Zahlen gibt es eigene Schriftzeichen, in der Regel werden diese eher wenig verwendet.