Oberbaumbrücke

U1 U3 Schlesisches Tor

Oberbaumbrücke Berlin

Die Oberbaumbrücke über die Spree verbindet Kreuzberg mit Friedrichshain. Sie hat eine Länge von 150 m und wurde als Eisenbahnbrücke 1893 von der Firma Siemens & Halske geplant. Es entstand bis 1896 das neugotische Bauwerk, das die ehemalige Holzbrücke ersetzte. Seit 1902 führen die Hochbahngleise der U-Bahn (U1 und U3) über die Brücke. Für Fußgänger wurde ein in Stil eines Kreuzgangs geschütztes Gewölbe aus Klinkern geschaffen, und stammen von dem Regierungsbaumeister Otto Stahn. Zwei je 34 m hohe Türme mit den Reliefs der Berliner Bären an den Turmspitzen schmücken den mittleren Brückenbogen. Die Türme sind eine Nachbildung des Mitteltorturm in Prenzlau. Gesperrt wurde die Oberbaumbrücke nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 für den gesamten Verkehr, erst 1972 wurde sie für Fußgänger wieder geöffnet. Nach der Wende wurde sie Saniert und im Herbst 1994 wieder für den Verkehr freigegeben.

Der Baedeker Berlin von 1898 schreibt über die Brücke:


"Ostl. wird der Fluß von der Oberbaumbrücke (Fl.g: Q 1, 2) überschritten, einem 1895-96 von Stahn in märkischer Backsteinarchitektur errichteten Monumentalbau. Sie ist c. 160m lang und 27,m breit und trägt auf der Ostseite die mit Türmchen und Ziergiebeln geschmückten Arkaden der elektrischen Hochbahn; in der Mitte zwei dem Prenzlauer Mittelturm nachgebildete Warttürme."

Leise Kritik gibt es aus dem Zentralblatt der Bauverwaltung Berlin 1896:


"O. Stahn (hat) seinen Plan für die neue Oberbaumbrücke in Berlin (eingeschikt). Der letzgenannte Bau wird viel angegriffen, und es ist richtig, dass die frische Kraft, durch die sich die Stahnschen Brücke vorteilhaft auszeichnen, hier stellenweis in Übertreibung gerathen un zu einer Derbheit geworden ist, die die Grenzen des Künstlerschen überschreitet. Auch leidet das Bauwerk unter dem Fehler der meisten Berliner Brücken: der Häufing baulichen oder bildnerischen Schmuckes über der Wagerechten der Brückenbahn und ihres Geländers. Aber es ist anderseits nicht zu verkennen, dass die erheblichen Schwierigkeiten, die die Aufgabe der städtischen Stockwerksbrücke mit sich brachte mit vielem Geschick bewältigt sind, und insbesondere ist an den alten Backsteinbau der Mark anknüpfende Formgebung, die nur noch einfacher sein müsste, zu rühmen."

Oberbaumbrücke Berlin