Dönnhoffstädt
Von Korsze 10 Kilometer weiter östlich auf der Straße 590 ist der kleine Ort Drogosze (von 1911 bis 1945 Dönhoffstädt) mit dem beeindruckenden Barockpalast der Familie Dönhoff aus dem 18. Jahrhundert. Das gewaltige Anwesen in einem gepflegten Park wirkt fast so, als sei es erst vor kurzem verlassen worden. Aber es ist nur die schmucke Hülle für den langsamen Verfall in seinem Innern.
Der Entwurf für das Schloss stammt von dem Architekten Jean de Bodt (1670–1745) und dem Baumeister John von Collas (1678–1753). Errichtet wurde es von 1710 bis 1716 und war nach seiner Fertigstellung bis 1816 im Besitz der Dönhoffs.

Für diesen Bericht erhalten wir Einblick in eine versunkene Welt des deutschen Adels. Stuck und Deckenmalereien lassen trotz des schlechten Zustands die einstige Pracht in den Räumen erahnen. Und in der ehemals größte Residenz in Ostpreußen finden sich in dem imposanten Bau die (symbolischen) Sarkophage und Gedenktafeln der letzten Beisitzer. Links Stanislaus Graf von Dönhoff (*17.07.1862 in Königsberg - †24.01.1929 in Königsberg), rechts dessen Schwester Angelika Gräfin zu Dohna, geb. Gräfin von Dönhoff (*09.03.1794 - †24.06.1866). Bis 1816 war die Familie Dönhoff die Herren über den Gutsbezirk. 1863 kam das Anwesen (bis 1945) in den Besitz der Grafen zu Stolberg-Wernigerode.

An der Wand die Tafeln der Marianne Gräfin zu Stolberg-Wernigerode, geborene von Romberg, *22.01.1822, †14.12.1884, verheiratet mit Konrad Graf zu Stolberg-Wernigerode, und ihr schon früh verstorbener Enkel, Werner Graf zu Stolberg-Wernigerode, (*28.08.1883, †25.09.1884), Sohn von Udo Graf zu Stolberg-Wernigerode.
